Rheinquell-Wolfsland

Geschichte

Die Wolfshochburg der Schweiz

Ein Portrait

Nachdem die Wölfe in der Schweiz Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet wurden, wanderten seit 1994 regelmässig einzelne Wölfe aus der expandierenden italienischen Wolfspopulation in die Schweiz ein. Einer dieser allein umherziehenden Pionierwölfe tauchte erstmals Ende 2001 in der Surselva (Bündner Oberland) auf und lebte dort ganz alleine bis Anfang 2010.


2012, sprich zwei Jahre nach dem spurlosen Verschwinden des Surselva Wolfs, wurde bekannt, dass am Calanda Bergmassiv nahe der Bündner Hauptstadt Chur sich eine Wolfsfamilie etablieren konnte. Zwischen 2012 und 2019 wurden am Calanda mindestens 47 Welpen geboren. Diese Welpen bildeten den Grundstock einer aufregenden wölfischen Entwicklung im Herzen der Schweizer Alpen.


Unterdessen kann das Gebiet zwischen den Rheinquellen des Vorder-, und des Hinterrheins bis zum Calanda zurecht als Wolfshochburg der Schweiz bezeichnet werden. Rund vier bis sechs Wolfsfamilien teilen sich das 2000 km2 grosse Gebiet.

Wolfspopulationsentwicklung


Geschätzter Bestand Ende 2002-2010     
1x ( 1x residenter Wolf + einige Durchzügler)


Geschätzter Bestand Ende 2017
13x ( 1x Wolfsfamilie + 1 Wolfspaar)


Geschätzter Bestand Ende 2018
22x ( 2x Wolfsfamilien + 1 Wolfspaar + 1 residenter Einzelwolf)


Geschätzter Bestand Ende 2019
20x ( 3x Wolfsfamilien + 0 Wolfspaare + 1 residenter Einzelwolf)


Geschätzter Bestand Ende 2020
37x ( 4x Wolfsfamilien + 2 Wolfspaare + 0 residente Einzelwölfe)


Geschätzter Bestand Ende 2021
29x ( 4x Wolfsfamilien + 1 Wolfspaar + 3 residente Einzelwölfe)


Geschätzter Bestand Ende 2022
26x ( 5x Wolfsfamilien + 1 Wolfspaar + 1 residenter Einzelwolf)


Geschätzter Bestand Ende 2023
24x ( 4x Wolfsfamilien + ev. 2 Wolfspaare + 0 residente Einzelwölfe)

Fragwürdige Wolfsjagd

Von Dezember 2023 bis Ende März 2024 wurde im Kanton Graubünden und in der ganzen Schweiz eine Wolfsjagd (pro- und reaktiv) durchgeführt, wie es sie seit weit über 150 Jahren nicht mehr gegeben hat. Weitere solche Jagden sind auf Jahre hin geplant. Die Konsequenzen für die Familienstruktur und die Weiterentwicklung der Wolfspopulation sind derzeit noch nicht absehbar.


Umso wichtiger ist es, eine unabhängige Fachstimme zu haben, die die Wolfsjagd und deren Auswirkungen analysiert und beurteilt.

Ein Kommentar zur Situation finden Sie hier.